„Bin volles Risiko gegangen“
Beim Super-G am Freitag hatte Vincent Kriechmayr das nötige Hundertstelglück auf seiner Seite und feierte hauchdünn seinen dritten Triumph auf der Saslong. Für den Österreicher war gleich nach dem Rennen klar, dass eine risikoreiche Taktik ausschlaggebend für den Sieg war.
Vincent Kriechmayr (AUT – 1. Platz): „Heute habe ich auf den Skiern eine tolle Leistung gezeigt, darüber freue ich mich ungemein. Bei dieser recht einfachen Kurssetzung war volles Risiko notwendig, man musste am Limit sein und nicht zu sehr auf die Linie schauen. Es ist etwas schade, dass ich meinem Teamkollegen den Sieg so knapp aus der Hand gerissen habe – lieber hätte ich ex aequo gewonnen als mit zwei Hundertstel Vorsprung. Ich bin mir aber sicher, dass Daniel schon bald seinen ersten Triumph im Weltcup feiern wird.“
Daniel Hemetsberger (AUT – 2. Platz): „Die zwei Hundertstel, die mir auf den Sieg fehlen, sind natürlich ärgerlich, aber die knappen Abstände hier in Gröden sind ohnehin der Wahnsinn. Mit den Ergebnissen bei der gestrigen Abfahrt war keiner von uns Österreichern zufrieden, deshalb hat heute auch jeder von uns heute alles in die Waagschale geworfen. Glücklicherweise ist das voll aufgegangen. Manchmal reicht es einfach aus, einen Misserfolg im Kopf abzuhaken – denn von gestern auf heute ist sicher niemand ein besserer Skifahrer geworden.“
Marco Odermatt (SUI – 3. Platz): „Ich bin zufrieden mit meiner Fahrt, auch wenn es nach gestern wieder hauchdünn nicht für den Sieg gereicht hat. Der Super-G heute war sehr flüssig gesteckt, von der Kurssetzung her wohl einer der einfachsten meiner Karriere. Auf meinen gelungenen Saisonstart kann ich für den weiteren Weltcup-Winter gut aufbauen. Körperlich bin ich fit und werde deshalb auch die Abfahrt morgen über die Originalstrecke in Angriff nehmen.“
Mattia Casse (ITA – 8. Platz): „Ich war auf drei Vierteln der Strecke sehr gut unterwegs. Die Ciaslat habe ich besser erwischt als gestern, aber dort wäre sogar eine noch bessere Linie möglich gewesen. Im Hinblick auf die morgige Abfahrt muss ich diesen Abschnitt nochmals analysieren, denn der Rest war sehr ordentlich. Dieses Ergebnis ist als Start der Super-G-Saison für mich persönlich sehr wichtig – jetzt gilt es, diesen Rhythmus auch bei den kommenden Rennen beizubehalten. Ziel morgen ist es, erneut mit den Allerschnellsten mitzuhalten.“
Aleksander Aamodt Kilde (NOR – 37. Platz): „Ich kann mir das schlechte Abschneiden nicht so richtig erklären. Vielleicht habe ich einfach zu viel gewollt und den Ski nicht so gehen gelassen, wie es sich gehört. Da der Kurs recht einfach gesetzt war, wird man sofort nach hinten durchgereicht, wenn man nicht voll auf Zug ist.“
Florian Schieder (ITA/Kastelruth – 37. Platz): „Meine Fahrt war eigentlich recht okay, allerdings kommt einem hier jeder Fehler teuer zu stehen. Mit einem Rückstand von einer Sekunde reicht es nicht einmal mehr für die Top-30 – allein das zeigt, dass das Niveau im Weltcup gestiegen ist und wir näher aneinandergerückt sind. Die Bedingungen sind relativ ‚einfach‘, weshalb es schwer ist, nur durch das fahrerische Talent den Unterschied zu machen. Bei der Abfahrt morgen werden die Karten wieder neu gemischt: Der flache Teil oben macht viel aus, daher sollten auch die Zeitabstände größer werden.“