Danke Peter Fill!
Am Samstag ist eine grandiose Karriere zu Ende gegangen. „Unser“ Peter Fill zieht sich nach 355 Weltcup-Einsätzen aus dem aktiven Rennsport zurück. In Garmisch-Partenkirchen, wo er 2011 mit WM-Bronze in der Super-Kombination einen seiner emotionalsten Erfolge als Alpiner Skirennläufer gefeiert hat. Auch wir blicken noch einmal auf seine erfolgreiche Laufbahn zurück, in der ihm ein Podestplatz auf der Saslong leider verwehrt geblieben ist.
Von seinen über 350 Weltcuprennen hat Peter Fill ganze 29 in Gröden bestritten. Vier Mal gelang dem 37-jährigen Kastelruther dabei ein Top-Ten-Ergebnis. Für die vordersten drei Plätze reichte es aber leider nicht. Am nächsten kam er dem Podium in der Abfahrt im Dezember 2015. Damals wurde der Juventus-Fan vierter und verpasste das Stockerl um gerade einmal 26/100 Sekunden. Außerdem stehen Fill auf der Saslong als bestes Ergebnis zudem die Ränge 7 (Super-G 2006), 8 (Super-G 2017) und 10 (Abfahrt 2013) zu Buche.
Doch auch ohne Podium in Gröden ist die Liste der Erfolge von Peter Fill lang und lässt viele Konkurrenten vor Neid erblassen. Drei Weltcuprennen konnte der Südtiroler Speed-Spezialist gewinnen, darunter 2016 die Abfahrt auf der legendären „Streif“. Insgesamt stand er in der höchsten Rennserie der Alpinen 22 Mal auf dem Podest. Außerdem durfte sich der Neffe von Spatzenchef Norbert Rier über zwei WM-Medaillen freuen: 2009 in Val d’Isere gewann er Silber im Super-G und zwei Jahre später Bronze in der Super-Kombination. „Mein Vater lag damals im Sterben, und ich habe eine Medaille geholt. Wie ich das geschafft habe, ist mir immer noch ein Rätsel“, sagte Fill vor kurzem in einem Interview mit der Tageszeitung Dolomiten über seinen wohl emotionalsten Erfolg.
In seinem Heim bewahrt der dreifache Familienvater auch drei Kristallkugeln auf. Am Ende der Saison 2015/16 gewann Peter Fill als erster „Azzurro“ den Abfahrtsweltcup. Einen Erfolg, den er im darauffolgenden Jahr wiederholen konnte. Die dritte Kugel holte Peter Fill im Winter 2017/18, als er mit einem zweiten und dritten Rang die Kombinationswertung für sich entschied und seine Allrounder-Qualitäten untermauerte.
Nun beginnt für Peter Fill, der schon als Jugendlicher mit zwei J-WM-Medaillen seine großen Fähigkeiten unter Beweis stellte, ein neues Kapitel. „In den vergangenen Jahren hat meine Familie immer zurückstecken müssen. Nun ist die Zeit gekommen, ihr etwas zurückzugeben“, sagte Peter Fill bei jener Pressekonferenz in Kitzbühel, bei der er seinen letzten Auftritt beim Weltcup in Garmisch-Partenkirchen angekündigt hat. Eine Rückkehr in den Skizirkus in einer anderen Funktion, möglicherweise als Trainer, schließt er jedoch nicht aus. Eine Rückkehr, über die wir uns in Gröden mit Sicherheit freuen würden. Alles Gute, Peter Fill!