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News

Die Marzolas haben die Begeisterung für den Skisport in der DNA

15.12.2021

Wenn in Gröden über Skisport gesprochen wird, dann fällt früher oder später der Familiennamen Marzola. Und das nicht nur, weil Gianni Marzola als einer der Erfinder von „Dolomiti Superski“ wesentlich zur touristischen Entwicklung des Tales beigetragen hat. Auch seine Kinder und Enkel leben und brennen für das Skifaren, wie uns Igor Marzola – Hüttenwirt, Liftbetreiber und Vorstandsmitglied des Saslong Classic Club – im Kurzinterview bestätigt.

Woher kommt diese große Begeisterung der Marzolas für den Skisport?
Igor Marzola: Es war sicherlich unser Vater, der uns die Liebe zum Skisport übermittelt hat. Wir wurden eigentlich jeden Tag mit dem Skisport konfrontiert, weil unser Vater Skirennen organisiert hat und selbst im Skibetrieb tätig war. Man wächst da ganz einfach hinein. Meine Schwester Michaela und mein Bruder Ivan waren dann ja auch Mitglied der italienischen Nationalmannschaft und da fiebert man noch intensiver mit. Aber es hat eigentlich schon als Kind begonnen, wenn wir während des Weltcups die Kleinbusse der verschiedenen Nationalteams gesehen haben oder irgendwo im Dorf zufällig auf die Rennläufer oder Trainer gestoßen sind. Für uns waren es damals richtige Helden, auf einer Stufe mit den Formel-1-Fahrern.

Heute bist du selbst Teil des Teams, das diese Rennen überhaupt ermöglicht...
Als Kind bin ich oft in die OK-Jacke meines Vaters geschlüpft, aber sie war mir natürlich viel zu groß. Heute bin ich stolz darauf, dass ich beim Weltcup mithelfen darf. Aber es ist eine große Herausforderung und Verantwortung. Und heute weiß ich, dass es eine Jacke ist, in der du arbeiten musst. (lacht)

Was konkret fasziniert dich am Skifahren?
Wenn man es mit einem Wort sagen muss, dann ist es Freiheit. Es ist dieses Gefühl in völliger Freiheit an der frischen Luft inmitten der Berge unterwegs zu sein.

Seit 2002 gibt es in Gröden den Gianni-Marzola-Preis, mit dem an deinen verstorbenen Vater erinnert wird. Was bedeutet es dir, dass diese Auszeichnung heuer bereits zum 20. Mal an den jüngsten Abfahrer im Feld vergeben wird?
Für unseren Vater gab es nichts Schöneres als Kinder und Jugendliche, die Skifahren und dabei strahlen. Für ihn galt: ‚Wenn Jugendliche Spaß am Skifahren haben, dann kommen sie nicht auf blöde Gedanken.‘ Er hat sich auch im Südtiroler Landeskomitee immer sehr für den Nachwuchs eingesetzt. Deshalb wurde nach seinem Tod dieser Preis eingeführt und ich denke, dass er dem Bestreben meines Vaters gerecht wird.

Du selbst stellst jedes Jahr die Pisten am Piz Sella für die FIS-Rennen zur Verfügung. Wie sehr schmerzt es, dass sie heuer aufgrund des zu warmen Wetters nicht stattfinden konnten?
Es schmerzt mich natürlich sehr, denn es wäre ein schönes Zeichen des Aufbruchs gewesen. Rainer Senoner ist ebenfalls so ein Förderer des Jugendsports, der immer betont, dass wir die FIS-Rennen unbedingt machen müssen, damit die Nachwuchsfahrer gute Punkte kriegen. Wir selbst waren bereit, aber wir mussten uns heuer leider dem zu warmen Wetter beugen. Vielleicht können wir die FIS-Rennen aber am Ende der Saison, also Ende März, nachholen. Da sind die Bedingungen am Piz Sella immer noch ideal, mit perfekten Pisten, schönem Wetter und nicht mehr ganz so vielen Touristen.

Du warst Anfang September dabei, als Gröden zum italienischen Kandidaten für die Ski-WM 2029 gewählt wurde. Wo siehst du die Stärken einer Grödner Bewerbung?
Ja, ich war dabei und habe in Mailand richtig mitgezittert. Grundsätzlich gibt es überall schöne Berge und engagierte Veranstalter. Da spielen wir sicherlich alle mit denselben Karten. Ich denke, dass unsere Stärke einfach darin liegt, dass bei uns die gesamte notwendige Hardware bereits vorhanden ist. Das soll jetzt absolut nicht arrogant klingen, aber wir verfügen über die Lifte, die Pisten und fast alle anderen Infrastrukturen. Deshalb können wir durchaus von Nachhaltigkeit in diesem Zusammenhang sprechen, ohne, dass es eine leere Worthülse ist. Und was natürlich noch für uns spricht, ist die Geschlossenheit. Das Organisationskomitee, die Hoteliers, die Liftbetreiber ziehen alle am gleichen Strang und glauben an das Projekt WM.

Sprechen wir abschließend noch kurz über den Skiweltcup. Wer glaubst du wird heuer in Gröden die Nase vorne haben?
Es ist glaube ich kein Geheimnis, dass die Saslong in den vergangenen Jahren zu einer Norweger-Strecke geworden ist. Aleksander Aamodt Kilde hat mit seinem Doppelerfolg im vergangenen Jahr Geschichte geschrieben und ich denke, dass der Sieg auch heuer über ihn führen wird. Denn er soll sich in einer herausragenden Form befinden. Aber auch seine Teamkollegen können in Gröden jederzeit zuschlagen. Es wird bei diesen Namen bleiben.

Vielen Dank für das Gespräch!