Dem Saisonstart 2022/23 haben in den Speed-Disziplinen zwei Athleten eindeutig ihren Stempel aufgedrückt. Der Norweger Aleksander Aamodt Kilde gewann in Übersee drei von vier Rennen und wurde einmal Zweiter. Marco Odermatt aus der Schweiz konnte ebenfalls einen Tagessieg davontragen, wurde zwei Mal Zweiter und stand einmal als Dritter am Podest. Wird diese imposante Serie im Rahmen der 55. Saslong Classic fortgesetzt?

Aleksander Aamodt Kilde und Marco Odermatt zählen laut der Meinung zahlreicher Experten zu den komplettesten Rennläufern im gesamten Skizirkus. Aktuell sind sie auch jene beiden Athleten, die am besten in Form sind. Von den ersten fünf Weltcuprennen der Saison 2022/23 gewann Kilde deren drei und Odermatt stand in den beiden anderen Entscheidungen auf dem höchsten Treppchen des Siegerpodiums. So entschied Odermatt den Riesentorlauf in Sölden für sich. Kilde schlug in Lake Louise in der Abfahrt zurück, ehe Odermatt im kanadischen Ski-Ressort im Super-G triumphierte. In Beaver Creek (USA) folgte dann ein Kilde-Double. Das einzige Speed-Rennen der neuen Saison, das Kilde nicht gewonnen hat, war der Super-G von Lake Louise. Hier landete der Norweger auf Rang zwei.

Der amtierende Gesamtweltcupsieger Marco Odermatt, der auch in der neuen Saison bereits wieder in Führung liegt, hat sogar das Kunststück geschafft, in allen fünf Auftaktrennen in die Top-3 zu fahren. In der Abfahrt von Lake Louise wurde der 25-Jährige aus Hergiswil Dritter und schrammte in Beaver Creek zweimal haarscharf am Sieg vorbei. Nur Kilde war auf der Raubvogel-Piste eben schneller als der Eidgenosse.

Kildes Heimspiel
Nun kommen die beiden Dominatoren dieser frühen Saisonphase nach Gröden. Für Kilde ist die Rückkehr zum Südtiroler Speed-Klassiker ein echtes Heimspiel. Der 30-Jährige aus Lommendalens hat drei der letzten vier Rennen auf der Saslong für sich entschieden und war auch im vergangenen Jahr in der Abfahrt extrem schnell unterwegs, bis er nach einem Fehler ausschied. Auf dem Grödner Hausberg hat der Skandinavier insgesamt sechs Podiums zu Buche stehen – davon vier als Sieger. Kilde ist neben seinem Landsmann Aksel Lund Svindal auch der einzige Athlet, der in einem Jahr das Double aus Abfahrt und Super-G schaffte. Das war vor zwei Jahren, als er sich damit auch den Sonderpreis DOLOMITES Val Gardena Südtirol Ski Trophy holte.

Während Kilde auf eine seiner Lieblingspisten zurückkehrt, wie er in zahllosen Interviews immer wieder unterstreicht, hatte die Saslong für Odermatt bisher erst ein gutes Resultat parat. Der Olympiasieger im Riesentorlauf hat auf der WM-Piste von 1970 einen neunten Platz im Super-G zu Buche stehen. Herausgefahren hat er dieses Ergebnis vor zwei Jahren. In der Abfahrt bestritt der amtierende Weltcup-Gesamtsieger hingegen erst zwei Trainings. Nun will es Odermatt auch in Renngeschwindigkeit wissen und geht heuer erstmals auch in der „Königsdisziplin“ an den Start.