Gröden liefert eine unvergessliche Weltcup-Woche
Kurz vor Weihnachten waren die besten Ski-Asse der Welt im Rahmen der Speed-Klassiker auf der Saslong zum 57. Mal in Gröden zu Gast. Auf dem Programm standen wie gewohnt zwei Rennen – ein Super-G am Freitag sowie der legendäre Abfahrts-Klassiker am Samstag.
Gröden präsentierte sich am letzten Wochenende vor Weihnachten einmal mehr von seiner besten Seite: Eingebettet in eine tief verschneite Winterlandschaft bot das Tal im Herzen der Dolomiten einen mehr als würdigen Rahmen für die beiden Weltcup-Rennen.
Das erfahrene Team des Saslong Classic Club um Präsident Rainer Senoner wartete mit einer einwandfreien Organisation auf und überließ während der Rennwoche nichts dem Zufall. So sorgten die Helfer getreu dem Motto „Passion & Performance“ für einen reibungslosen Ablauf und perfekte Bedingungen – sowohl auf als auch neben der Strecke. Die Athleten auf der Piste, die begeisterten Zuschauer vor Ort sowie die vielen Ski-Fans an den Bildschirmen in aller Welt wohnten somit einer rundum gelungenen Weltcup-Woche bei.
Casse und Crawford haben in den Trainings die Nase vorn
Offiziell eröffnet wurde die 57. Ausgabe der Saslong Classic mit dem ersten Abfahrtstraining am Dienstag. Bei Bilderbuchwetter stellte der Italiener Mattia Casse die schnellste Zeit auf. Hinter dem Trainingsschnellsten reihte sich der amtierende Gesamtweltcup-Sieger Marco Odermatt auf dem zweiten Platz ein. Auf Rang drei kam der seit vielen Jahren für Deutschland startende Österreicher Romed Baumann.
Bei der Generalprobe für den Abfahrts-Klassiker am Mittwoch erzielte James Crawford Bestzeit. Einen Tag nach seinem Ausrufezeichen im ersten Training zeigte Casse auch beim zweiten Trainingslauf groß auf und belegte Rang zwei. Die Top-Drei komplettierte der Schweizer Stefan Rogentin.
Premierensieg im Super-G
Nach dem trainingsfreien Donnerstag wurde es am Freitag mit dem Super-G erstmals richtig ernst. Im Vorfeld des Rennens bereitete jedoch das Wetter große Probleme: Da in der Nacht auf Freitag rund 25 Zentimeter Neuschnee fielen, musste die Pistencrew eine stundenlange Sonderschicht einlegen, um die Strecke von den Schneemassen zu befreien. Das Team um Pistenchef Horst Demetz leistete aber einmal mehr Großartiges und stellte mit großem Einsatz eine Piste auf die Beine, die einen Super-G unter fairen Bedingungen ermöglichte.
Der Super-G ging schließlich mit einer Premiere zu Ende: Mattia Casse hatte die nach dem vielen Neuschnee sehr herausfordernde Piste am besten in Griff und setzte sich hauchdünn vor dem US-Amerikaner Jared Goldberg (+0,01 Sekunden) durch. Den dritten Platz belegte der Schweizer Ausnahmekönner Marco Odermatt.
Italiens Speed-Asse zeigten vor heimischem Publikum eine starke Mannschaftsleistung. Neben Tagessieger Casse fuhr auch der Ultner Dominik Paris (Platz zehn) in die Top-Ten. Unmittelbar hinter ihm klassierte sich Pietro Zazzi an elfter Stelle – mit Nicolò Molteni (16.) und Giovanni Franzoni (30.) schafften es zwei weitere „Azzurri“ in die Punkteränge.
Odermatt gewinnt erstmals in Gröden
Beim großen Highlight der Grödner Rennwoche, dem Abfahrts-Klassiker am Samstag, schnappte sich Marco Odermatt den Sieg. Der Eidgenosse raste mit einer fehlerfreien Fahrt vom Start bis ins Ziel zu seinem ersten Triumph am Fuße des Langkofels. Hinter Odermatt machte Sensationsmann Franjo von Allmen einen Schweizer Doppelsieg perfekt. Der auf der Saslong traditionell starke US-Amerikaner Ryan Cochran-Siegle komplettierte als Dritter das Podest.
Italiens Speed-Asse konnten in der Abfahrt nicht an die starken Leistungen im Super-G anknüpfen. Einen Tag nach seinem Sieg war Mattia Casse erneut schnellster „Azzurro“ – der 34-Jährige kam jedoch nicht über Platz 14 hinaus.
Odermatt gewinnt die Val Gardena Südtirol Ski Trophy
Mit Platz drei im Super-G am Freitag und dem Sieg im Abfahrts-Klassiker am Samstag avancierte Odermatt zum punktbesten Rennläufer der diesjährigen Grödner Rennwoche. Insgesamt sammelte der Allrounder in den zwei Rennen 160 Punkte und ließ damit Super-G-Gewinner Casse, der auf 118 Zähler kam, hinter sich.