Gröden rüstet sich für eine besondere Herausforderung
Eines ist 40 Tage vor dem ersten Abfahrtstraining auf der Saslong klar: Die 53. Ausgabe der Weltcup-Klassiker in Gröden wird für alle Beteiligten nicht im gewohnten Rahmen ablaufen. Trotzdem sind die Veranstalter rund um OK-Präsident Rainer Senoner zuversichtlich, am letzten Wochenende vor Weihnachten spannende Rennen abzuwickeln und den Skifans ein tolles Produkt in ihre Wohnzimmer zu liefern.
Seit vielen Wochen arbeitet das Organisationskomitee an der Planung für den Skiweltcup auf der legendären Saslong. Rennen, die aufgrund der aktuellen Entwicklungen im Zuge der Corona-Pandemie mit ihren unzähligen Hindernissen zu einer großen Herausforderung werden. Eine Aufgabe, vor der die Veranstalter sehr viel Respekt haben und die sie mit noch größerer Demut angehen. Und bei der sie auf die Unterstützung ihrer Stakeholder zählen können. Angefangen beim internationalen Skiverbandes FIS und dem italienischen Wintersportverband FISI, weiter zur öffentlichen Verwaltung – sei es auf Landesebene, sei es in den drei Gemeinden des Grödner Tales – und der lokalen Tourismuswirtschaft, bis hin zu den verschiedenen langjährigen Partnern und den unzähligen Mitarbeitern.
„Dieser Zusammenhalt und diese gelebte Solidarität sind für den Saslong Classic Club ein wesentlicher Antrieb. Trotz der Corona-Pandemie, die uns viele Hindernisse in den Weg stellt, hoffen wir, dass der Weltcup 2020 ein internationales Event voller Leidenschaft für den Skisport wird. Denn gerade für den Sport im Allgemeinen und den Skisport im Speziellen arbeiten wir in Gröden auf das letzte Wochenende vor Weihnachten hin, wenn auf der Saslong die Sieger im Super-G und in der Abfahrt gekürt werden“, sagt Rainer Senoner, Präsident des Saslong Classic Club.
Strenges Sicherheitsprotokoll
Der Super-G am Freitag, 18. Dezember und die klassische Abfahrt einen Tag später finden unter strengen Sicherheitsauflagen statt. Diese werden zum Teil vom internationalen Skiverband FIS, zum Teil von der Südtiroler Landesregierung vorgegeben. Das Protokoll sieht etwa vor, dass alle am Weltcup beteiligten Personen in verschiedene Gruppen eingeteilt und diese Gruppen untereinander keinen persönlichen Kontakt haben werden. Vor und während des Weltcups müssen sich alle beteiligten Personen einem Corona-Test unterziehen und bei positivem Ergebnis umgehend abreisen, bzw. sich isolieren. Nur bei einem negativen Testergebnis wird die Akkreditierung für den Weltcup ausgehändigt.
Teil des Sicherheitskonzepts ist auch die Abhaltung der Klassiker vor leeren Zuschauerrängen. Trotzdem soll das renommierte Skisport-Event im WM-Ort von 1970 zu einem mitreißenden Ereignis werden. „Wir werden alles tun, um unsere Fans auf der ganzen Welt über unsere Webseite und die sozialen Medien optimal mit Informationen und packenden Geschichten zu versorgen. Auch was die Produktion der TV-Bilder angeht, werden wir in Absprache mit der Produktion versuchen, diese noch weiter zu verbessern. Wenn die Fans nicht an die Saslong kommen dürfen, dann wird heuer eben der Weltcup umso mehr zu den Fans kommen“, verspricht Senoner.
Im Weltcup-Büro in St. Christina ist der Eintritt in die entscheidende Phase der Vorbereitungen jedenfalls bereits deutlich spürbar. Aber auch entlang der dreieinhalb Kilometer langen Rennpiste steht in den nächsten Tagen sehr viel Arbeit an, damit Vorjahressieger Vincent Kriechmayr & Co. am letzten Wochenende vor Weihnachten ideale Rahmenbedingungen für möglichst packende Skirennen vorfinden.