„Ich stelle mir einfach eine Fantasiewelt vor und gebe Gas!“
Diego Clara ist als Stadionsprecher dafür verantwortlich, im Zielraum für die richtige Stimmung zu sorgen. Vor leeren Zuschauerrängen ist dies eine besondere Herausforderung – der erfahrene Speaker weiß aber ein paar Tricks, um den Athleten auch ohne Fans einzuheizen.
Saslong-Redaktion: „In diesem Jahr sieht der Zielraum der Saslong Corona-bedingt anders aus, als in den Jahren zuvor. Wie kann man sich die Arbeit eines Stadionsprechers vorstellen, wenn keine begeisterten Menschenmassen anwesend sind?“
Diego Clara: „Natürlich fehlen die Fans am Rande der Strecke und im Zielraum, doch die Sicherheit aller geht selbstverständlich vor. Aber auch ohne Zuschauer sind mit den Mitarbeitern und vielen freiwilligen Helfern dennoch eine Menge Leute dort, die sich eine Show verdient haben. Ich habe vollsten Respekt vor jedem einzelnen, der die Austragung des Weltcups möglich gemacht hat – deshalb werde ich einfach so tun, als wäre der Zielraum voll und auch nicht weniger sprechen, als üblich.“
„Gibt’s besondere Tricks, um auch ohne Publikum für Stimmung zu sorgen?“
„Ich habe vor, mir im Kopf eine Fantasiewelt zusammenzustellen und damit dann zu arbeiten. Wenn ich die 25 Holzfiguren auf den Tribünen sehe, geht das fast von alleine: Ich sehe die Figuren einfach als lebende Leute und gebe dann von Anfang bis zum Ende Gas – auch wenn die Figuren im Gegensatz zu realen Personen keine Reaktion abgeben werden…“
„Ist es für Dich das erste Mal, dass Du vor leeren Rängen performen musst?“
„Ja, in der Tat handelt es sich für mich um eine Premiere. In der Regel sind bei den Veranstaltungen, bei denen ich arbeite, immer eine Menge Leute zugegen – daher wird das Ganze auch für mich eine Herausforderung.“
„Vervollständige für uns abschließend noch diesen Satz: Die Weltcup-Rennen in Gröden ohne Fans, das ist wie…“
„…ein Hot Dog ohne Wurst!“ (lacht)
„Danke für das Gespräch!“