Kriechmayr gewinnt die erste Gröden-Abfahrt
Die erste von zwei Abfahrten der 55. Saslong Classic ist mit einem Sieg eines Österreichers zu Ende gegangen. In einem Rennen, das von extrem knappen Abständen geprägt war, setzte sich Vincent Kriechmayr durch.
Kriechmayr zeigte auf verkürzter Strecke eine fehlerfreie Fahrt und schnappte sich mit der Zeit von 1.25,44 Minuten den ersten Platz. Damit kletterte der 31-Jährige am Fuße des Langkofels zum zweiten Mal auf das höchste Treppchen des Podests: 2019 hatte Kriechmayr in Gröden nämlich den Super-G gewonnen – nun krallte er sich erstmals in der „Königsdisziplin“ den Sieg. Insgesamt war es der sechste Abfahrtstriumph in der Karriere des Oberösterreichers.
Knapp hinter Kriechmayr landete Marco Odermatt aus der Schweiz an zweiter Stelle. Der Führende des Gesamt-Weltcups verpasste bei seinem ersten Abfahrtsstart auf der Saslong den Tagessieg lediglich um elf Hundertstel. Das Podest komplettierte mit Matthias Mayer ein weiteres Speed-Ass aus dem österreichischen Team. Der dreifache Olympiasieger hatte im Ziel einen Rückstand von 13 Hundertstel auf seinen Teamkollegen.
Top-Favorit Kilde wird Fünfter
Während „Oldie“ Johan Clarey aus Frankreich als Vierter nur haarscharf an den Top-Drei vorbeischrammte, landete Top-Favorit Aleksander Aamodt Kilde an fünfter Stelle. Damit verteidigte der Norweger erfolgreich seine Führung im Disziplinen-Weltcup.
Wie knapp die Abstände bei der Abfahrt am Donnerstag waren, zeigt ein Blick auf die Ergebnisliste: Die ersten zehn Läufer waren nur durch eine halbe Sekunde voneinander getrennt – mit einem Rückstand von einer Sekunde reichte es gar nur zu einem einzigen Weltcup-Punkt.
Schieder sorgt für ein Ausrufezeichen
Aus italienischer Sicht wusste mit Florian Schieder ein Rennläufer aus Südtirol besonders zu überzeugen. Der Lokalmatador aus Kastelruth, der mit der hohen Startnummer 55 ins Rennen ging, wartete mit einer beherzten Fahrt auf und fuhr auf den starken 13. Platz. So weit vorne klassierte sich Schieder in seiner Karriere bislang noch nie.
Für die restlichen „Azzurri“ verlief die erste der beiden Abfahrten enttäuschend. Neben Routinier Christof Innerhofer (Rang 23) klassierte sich lediglich Guglielmo Bosca als 25. in den Punkterängen. Der Trainingszweite Mattia Casse (34.), Kraftpaket Dominik Paris (40.), Mattia Marsaglia (51.), Nicolò Molteni (53.) und Federico Simoni (54.) mussten sich mit einer Platzierung jenseits der Top-30 begnügen.
Am Freitag steht in Gröden mit dem Super-G der zweite von drei Speed-Bewerben auf dem Programm. Das Rennen wird um 11.45 Uhr gestartet.