Vorhandenes nutzen, Verschwendung vermeiden
Mehr Taten, weniger Worte. Das ist das Mantra, welches die Einwohner Grödens, die Verbände und Institutionen seit geraumer Zeit befolgen. Dabei sind sich zweier Tatsachen vollauf bewusst. Zum einen, dass sie in einem einzigartigen und wunderschönen Gebiet leben und dies eine große Verantwortung, sowie eine Verpflichtung mit sich bringt. Zum anderen, dass die Erhaltung der eigenen Umwelt ein wichtiger Schritt ist, um zukünftigen Generationen ein intaktes Erbe zu hinterlassen – durch innovative Projekte, Aktionen und Initiativen.
Die Kandidatur für die Alpinen Skiweltmeisterschaften 2029 in Gröden fußt auf vier Grundpfeilern, die sich auf dieses Konzept berufen: Der Sportsgeist, also die Wertschätzung der Grödner, der Südtiroler und der italienischen Athletinnen und Athleten, um der Förderung des Alpinen Skisports einen zusätzlichen Impuls zu verleihen; das Vermächtnis, also das Erbe an die heutige und an zukünftige Generationen; die Beteiligung und Zustimmung, weil die Organisation so viele begeisterte Menschen als möglich in das Projekt einbinden möchte und der Respekt vor der Umwelt, damit Technologie und Innovation im Interesse des Gebietes stehen und nicht umgekehrt.
Gröden liegt eingebettet in das UNESCO Welterbe und seine Bevölkerung hat immer schon versucht, die eigenen, vorhandenen Ressourcen ohne Verschwendung zu nutzen und die Umwelt bestmöglich zu schonen.
In diesem Sinne betreffen die in den letzten Jahren eingeführten Maßnahmen verschiedene Themen, wie z.B. die Mobilität, wo das vorrangige Ziel der Autonomen Provinz Bozen darin besteht, bis zum Jahr 2029 ein öffentliches Verkehrsnetz anzubieten, dessen Fahrzeuge ausschließlich mit Wasserstoff oder Elektrizität betrieben werden, wobei auch Anreize durch die Verwendung von Mobil Cards geschaffen werden sollen.
Was das Thema Green Energy betrifft, so setzt Gröden seit Jahren innovative Systeme zur Reduzierung der Energieressourcen ein: Mittlerweile werden alle Infrastrukturen, die den Betrieb der Skilifte ermöglichen, mit sauberer Energie aus Wasserkraftwerken betrieben. Was die alternativen Energiequellen betrifft, so gelingt es den Grödner Gemeinden bereits, ihren Bedarf mit erneuerbaren und aus lokal erzeugten Energiequellen zu decken.
Schlussendlich gilt es noch das Thema der Verantwortung zu veranschaulichen – aus einem wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Blickwinkel.
In wirtschaftlicher Hinsicht zielen die Investitionen stets auf die Senkung künftiger Kosten ab; in sozialer Hinsicht geht es um die Verbesserung der Lebensqualität von Einwohnern und Gästen durch die Förderung eines gesunden und respektvollen Lebensstils; in ökologischer Hinsicht geht es vorrangig um die Reduzierung des herkömmlichen Verkehrs zu Gunsten von Verkehrsmitteln, die mit erneuerbarer Energie betrieben werden, sowie um die Verringerung von Abfällen und deren Wiederverwendung. Kurzum: Die Konzepte der Wiederverwendung, der Verringerung und des Recyclings werden gefördert.
Doch das ist längst nicht alles. Der Saslong Classic Club ist seit Jahren bestrebt, vor allem die lokale Wirtschaft anzukurbeln und mit lokalen Produzenten und Dienstleistern zusammenzuarbeiten. Das unterstreicht auch eine sehr interessante Zahl, denn 75 Prozent aller Güter und Dienstleistungen werden bereits jetzt in Südtirol erworben – gelebte Kreislaufwirtschaft.
Doch zurück zur Kandidatur für die Alpinen Skiweltmeisterschaften 2029 in Gröden. Ein sehr ambitioniertes Projekt, welches verfolgt wird, ist es, ein Transfer- und Transportsystem zu schaffen, das vollständig auf Ski-in und Ski-out ausgerichtet ist. Eine Vision, die die Einwohner Grödens, das Organisationskomitee und auch die Autonome Provinz Bozen miteinbezieht und die es ermöglichen soll, dass sich jede und jeder auf Skiern zwischen den verschiedenen Hotels, den Aufstiegsanlagen, sowie den Trainings- und Wettkampfstätten frei bewegen kann.