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News

„War von oben bis unten am Limit“

15.12.2022

Bei der ersten von zwei Abfahrten hatte der Österreicher Vincent Kriechmayr in einem wahren Hundertstelkrimi die Nase vorn. Wir haben nach dem Rennen die Stimmen der Protagonisten eingesammelt.

Vincent Kriechmayr (AUT/Platz 1)
„Eine verkürzte Gröden-Abfahrt hat schon was. Ich war von oben bis unten am Limit und habe alle Sprünge voll genommen. Die letzten Rennen in Übersee haben gezeigt, dass man 100 Prozent oder mehr geben muss, um mit Kilde oder Odermatt mithalten zu können – das ist mir heute gelungen. Ich habe mir Matthias‘ (Mayer) Fahrt angeschaut und gesehen, dass auch er volles Risiko gegangen ist und nichts hergeschenkt hat. Das wollte ich ihm schließlich nachmachen. Auch mein Servicemann hat hervorragende Arbeit geleistet, ihm gebührt ein Sonderlob.“

Marco Odermatt (SUI/Platz 2)
„Ich bin vom Ergebnis sehr überrascht und überglücklich, da ich vor dem Rennen nicht wusste, was für mich möglich ist. Mein Team hat heute beim Material viel riskiert, das hat sich schlussendlich aber voll ausgezahlt. Für meinen Servicemann wird daher eine schöne Prämie herausschauen (lacht). Ich habe in den Abfahrten von Lake Louise und Beaver Creek ebenfalls nur knapp den Sieg verpasst – dort haben mir die fehlenden Hundertstel aber deutlich mehr wehgetan als hier. Dass ich in der Ciaslat so schnell war, kommt etwas überraschend, da mein Gefühl alles andere als perfekt war und die Sprünge für mein Gefühl etwas zu weit gingen.“

Matthias Mayer (AUT/Platz 3)
„Bei einem verkürzten Rennen sind die Abstände immer sehr eng, deshalb hat man heute umso mehr riskieren müssen. Dass wir heute vom Super-G-Start aus gefahren sind, kam mir und wohl auch Vincent (Kriechmayr) und Marco (Odermatt) entgegen. Mit meiner Leistung bin ich sehr zufrieden, aber ich freue mich gleichzeitig auch für Vincent – sein Sieg tut unserer Mannschaft sicher gut.“

Johan Clarey (FRA/Platz 4)
„Um ehrlich zu sein bin etwas enttäuscht mit meinem vierten Rang, da nicht viel auf eine Platzierung am Podest gefehlt hat. Aber wenn man sich die Top-Drei anschaut, dann sind dort nur starke Fahrer vertreten, die sich ihr Resultat mehr als verdienen. Auf der Saslong ist man an gewissen Stellen mehr in der Luft als am Boden, von daher ist die Strecke schon etwas ganz Spezielles. Besonders die Ciaslat ist – immer vorausgesetzt, man erwischt sie gut – ein Traum zu fahren. Körperlich fühle ich mich trotz meines hohen Alters immer noch ausgezeichnet. Anders sieht’s hingegen im Kopf aus: Dieser bremst mich häufig aus, wenn volles Risiko gegangen werden muss. Ich denke, die heurige Saison wird meine letzte als aktiver Fahrer im Weltcup sein.“

Aleksander Aamodt Kilde (NOR/Platz 5)
„Meine Fahrt war relativ gut, allerdings ist es mir nicht ganz gelungen den Schwung von der Ciaslat bis ins Ziel mitzunehmen. Bei einer verkürzten Abfahrt sind wenige Hundertstel ausschlaggebend – mit meinem fünften Platz kann ich aber gut leben. In den nächsten Tagen lautet die Devise einmal mehr ‚Vollgas‘, auch wenn ein anstrengendes Programm ansteht. In den zwei Minuten auf der Piste denke ich nicht ans Energiesparen.“

Florian Schieder (Kastelruth/Platz 13)
„Dass ich hier mein bestes Weltcup-Ergebnis einfahre, ist wirklich unglaublich. Ich habe mich aber schon im Training sehr wohl gefühlt und bin heute trotz eines Fehlers vor der Ciaslat schnell gewesen. In der Ciaslat habe ich dann gleich den Rhythmus gefunden – möglicherweise hat mir dieser Teil die Fahrt gerettet. Nachdem ich zuletzt lang verletzungsbedingt ausgefallen bin, ist dieses Ergebnis eine große Erleichterung. Ich war auch schon oft in den Trainings stark unterwegs und wusste, dass ich mit den Besten mithalten kann, aber das konnte ich leider nie in den Rennen bestätigen. Daher ist es umso schöner, wenn ich nun auch überzeugen kann, wenn es ernst wird. Den Super-G und die Abfahrt kann ich mit breiter Brust angehen und werde voll angreifen.“