2020: Gröden begeistert einmal mehr den gesamten Ski-Zirkus
Allen Umständen zum Trotz war in Gröden kurz vor Weihnachten alles angerichtet für ein spektakuläres Weltcup-Wochenende am Fuße des Langkofels. Der Saslong Classic Club um Präsident Rainer Senoner sorgte in gewohnt professioneller Manier für bestens organisierte Rennen und bot Athleten, Mitarbeitern und Journalisten dank einer gut durchdachten Vorbereitung ein sicheres Arbeitsumfeld.
Das Wetter zeigt sich rechtzeitig von seiner besten Seite
Aus sportlicher Sicht stellte auf der Saslong der Norweger Aleksander Aamodt Kilde die gesamte Konkurrenz in den Schatten und schnappte sich in beiden Bewerben den Sieg. Im Gegensatz zum Vorjahr erwies sich das Wetter 2020 nicht als Spielverderber – sowohl Super-G als auch Abfahrt konnten regulär und bei traumhaften äußeren Bedingungen ausgetragen werden.
Eröffnet wurde die Rennwoche in Gröden, die Corona-bedingt vor leeren Rängen über die Bühne ging, mit dem ersten Abfahrtstraining am Mittwoch. Auf verkürzter Strecke – gestartet wurde nämlich vom Super-G-Start aus – setzte US-Boy Jared Goldberg etwas überraschend eine erste Duftmarke und stellte Bestzeit auf. Beim zweiten Training am Donnerstag, das über die Originalstrecke gefahren werden konnte, trumpfte Aleksander Aamodt Kilde erstmals richtig auf und schlüpfte damit in die Favoritenrolle für den Klassiker am Samstag.
Aleksander Aamodt Kilde überragt alle
Erstmals um Weltcup-Punkte ging es schließlich beim Super-G am Freitag. Dort war Kilde dank einer fehlerfreien Fahrt nicht zu schlagen und feierte zwei Jahre nach seinem Abfahrtstriumph seinen zweiten Sieg auf der ehrwürdigen Saslong. Hinter dem Sieger des Gesamtweltcups 2019/20 reihten sich der Führende der Disziplinenwertung, Mauro Caviezel aus der Schweiz, sowie sein norwegischer Teamkollege Kjetil Jansrud auf den Plätzen zwei und drei ein. Während Kilde mit dem 1. Rang in den erlauchten Kreis jener Fahrer eintrat, die in Gröden sowohl die Abfahrt als auch den Super-G gewannen, kletterte Jansrud am Fuße des Langkofels zum bereits zehnten Mal auf das Podest.
Beim Abfahrtsklassiker am Samstag ließ Kilde erneut die Muskeln spielen und schnappte sich seinen insgesamt dritten Sieg auf der Saslong. Mit seinem neuerlichen Triumph trat der 28-jährige Skandinavier außerdem in die Fußstapfen seines Landsmannes Aksel Lund Svindal, der 2015 als bislang einziger Athlet beide Grödner Speed-Bewerbe im selben Jahr für sich entschieden hatte. Das Abfahrts-Podest komplettierten der überraschend starke US-Amerikaner Ryan Cochran-Siegle mit seiner ersten Top-Drei-Platzierung im Weltcup sowie Beat Feuz aus der Schweiz.
„Saslong-Gesamtsieg“ als zusätzliche Belohnung für Kilde
Als Sieger des Super-G und der Abfahrt kürte sich Kilde auch zum überlegenen Sieger der DOLOMITES Val Gardena Südtirol Ski Trophy. Der Sonderpreis, der vom Organisationskomitee der Saslong Classic in Zusammenarbeit mit DOLOMITES Val Gardena Marketing ausgearbeitet wurde, prämierte heuer erstmals den Athleten mit den meisten Weltcup-Punkten der Grödner Rennwoche. Kilde setzte sich hier mit 200 Punkten vor Ryan Cochran-Siegle (112) sowie Kjetil Jansrud (110) durch und durfte sich über eine originalgetreue 3D-Holzbüste, sowie ein zusätzliches Preisgeld in der Höhe von 5.000 Euro und ein Kurzurlaub in Gröden freuen.