Saslong Classic Club / Gardena - Gröden
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Rückblicke

Gröden 2012: Außerirdischer und Auferstandener

verhinderte einen weiteren Erfolg des Norwegers und beförderte den über Jahre erfolglosen Steven Nyman (USA) auf den höchsten Stockerlplatz.

Gröden 2012 begann genauso, wie die Weltcupwochen der Speedspezialisten in Übersee aufgehört hatten: Mit norwegischer Dominanz. In den beiden Trainingsläufen zur Abfahrt hielt das Duo Svindal und Jansrud die Konkurrenz auf Distanz und auch im Super G bewies Svindal, dass die übrige Weltspitze gegen ihn bei regulären Bedingungen keine Chance hat.

Super G: Svindal eine Klasse für sich

Vor Gröden landete Svindal in allen fünf Rennen, die bis dahin in Super G und Abfahrt ausgetragen worden waren, entweder auf dem ersten oder auf dem zweiten Platz. Bei leichtem Schneefall erwischte Svindal als einziger Fahrer in allen Streckenabschnitten die beste Linie, während die Konkurrenz vor allem bei den Kamelbuckeln, in der Ciaslatwiese und im Zielschuss Probleme hatte. Die beeindruckende Leistung von Svindal wird von den knappen Abständen auf den Plätzen zwei bis 15 bestätigt: Svindal hatte im Ziel 1,07 Sekunden Vorsprung auf Matteo Marsaglia (ITA), während den Italiener und den 20. Benni Raich hingegen nicht einmal eine Sekunde trennten.

Heel meldet sich zurück

Mit Platz drei hat sich der Südtiroler Werner Heel wieder endgültig in der Weltspitze etabliert. Heel, der in Gröden 2008 den Super G gewonnen hat, aber zuletzt gut eineinhalb Jahre seiner Form hinterhergefahren ist, zeigte bereits in den ersten Speedrennen der noch jungen Saison und in den beiden Abfahrtstrainingsläufen in Gröden, dass mit ihm wieder zu rechnen ist. Schon in Lake Louise und Beaver Creek landete Heel im Super G auf Platz fünf, hier in Gröden folgte eine weitere Steigerung. Der dritte Rang ist der erste Podestplatz für Heel seit fast drei Jahren. Als dritter Italiener ist Super-G-Weltmeister Christof Innerhofer unter die besten Zehn gefahren und hat damit die starke Mannschaftsleistung der Azzurri abgerundet.

Stark war auch die Mannschaftsleistung der Norweger, die zwar nur mit zwei Läufern beim Super G angetreten waren, aber mit dem Sieg und Platz vier von Kjetil Jansrud zwei absolute Spitzenplätze verzeichnen konnten. Jansrud, der das zweite Abfahrtstraining für sich entschieden hatte und im Vorjahr beim Gröden-Super-G Dritter war, vergab mit einem groben Schnitzer in der Ciaslat-Wiese einen Podestrang.

Abfahrt: Wetterwechsel bricht norwegische Serie

Auch in der Abfahrt schaute es lange nach einer Fortsetzung der norwegischen Erfolgsserie aus. Nach den ersten 30 Fahrern führte Erik Guay (CAN) vor den Norwegern Jansrud und Svindal. Doch dann besserte sich die Sicht und als Erster nützte der Slowene Rok Perko die Gunst der Stunde: Er hängte mit der Startnummer 35 den Führenden Guay um 0,05 Sekunden ab und träumte wohl schon vom Coup seines Lebens. Doch dann kam Steven Nyman. Mit der Nummer 39 legte der 30-Jährige noch 0,19 Sekunden zwischen sich und Perko. Damit standen die Läufer auf dem Siegerpodest fest, Jansrud und Svindal mussten sich mit den Plätzen vier und fünf zufrieden geben.

Nymans zweiter Gröden-Sieg

Steven Nyman hat nicht viele Rennen im Weltcup gewonnen. Zwei, um genau zu sein. Beide Siege feierte er auf der Saslong, mit einem Abstand von sechs Jahren. Zwischen den beiden Erfolgen lagen ein einziger Podestplatz und lange Verletzungspausen. Doch Nyman ist in Gröden nicht der erste Überraschungssieger. Vielmehr gehören die Überraschungen zum Weltcup in Gröden wie der Langkofel zur Saslong: Wer erinnert sich nicht an die Erfolge des Liechtensteiners Markus Foser (1993) oder des Deutschen Max Rauffer (2004), die mit hohen Startnummern den Favoriten in die Parade gefahren sind.

Die 50 Weltcupabfahrt auf der Saslong war eine Sprintabfahrt, weil der starke Schneefall und die schlechte Sicht eine Verschiebung des Rennens auf 14.10 Uhr und die Versetzung des Starts auf 2000 Meter Meereshöhe notwendig machte. Nur ein außergewöhnlicher Kraftakt der Pistenmannschaft, die seit den frühen Morgenstunden die Strecke vom Schnee befreiten, machte einen Start des Rennens überhaupt möglich.

Thomas Ohnewein