Geschichte
Gröden und seine Geschichte im Ski-Weltcup
1969 wurde erstmals in Gröden ein FIS Ski-Weltcuprennen ausgetragen. Zwei Jahre zuvor hatte der internationale Skiverband entschieden, die Ski-Weltmeisterschaften 1970 im Grödnertal durchzuführen. Aus diesem Grund wurde eine Abfahrtspiste gebaut. Die Grödner orientierten sich dabei an den neuen FIS-Richtlinien: mehr Technik, weniger Risiko. Bei der Feuertaufe, im Februar 1969, gewann der Schweizer Jean Daniel Dätwyler mit einer Zeit von 2:07:75 Minuten.
Diese Weltmeistersschaften bildeten nicht nur einen wichtigen Meilenstein in der Geschichte von Gröden, sondern stellten auch eine wichtige Etappe in der Organisation von sportlichen Großveranstaltungen dar. Die WM brachte neue Technologien und innovative Werbeformen in das Tal im Herzen der Dolomiten und war vor allem eines: eine unwiederbringliche Gelegenheit den Ort in der ganzen Welt bekannt zu machen. Die Rennen endeten damals in vier Zielanlagen: Ronc, Ciampinoi, Cir und Saslonch.
Die Weltmeisterschaft hat das Tal entscheidend geprägt und für einen touristischen Höhenflug gesorgt. Viele Beherbergungsbetriebe verdoppelten ihre Bettenanzahl und zahlreiche VIPs fanden den Weg in den WM-Ort. So kam es gerade Recht, dass zwei Jahre später, 1972, wieder ein Weltcuprennen in Gröden auf dem Programm der FIS stand – und bis heute auch steht. 1975 richtete Gröden zudem, zum ersten und auch einzigen Mal, das Weltcup-Finale aus. In Erinnerung geblieben ist dabei ein Paralleltorlauf, bei dem sich der Südtiroler Gustav Thöni gegen den Schweden Ingemar Stenmark durchsetzte und sich den Gesamt-Weltcup holte. 40.000 Zuschauer waren damals Zeugen dieses spannenden Rennens.
Nach dem Weltcup-Finale wurden in Gröden keine weiteren Rennen in technischen Disziplinen mehr gefahren; es stand nur mehr die Abfahrt und, seit 2002, auch der Super-G auf dem Programm.
Das Rennen von 1980 blieb so manchen in Erinnerung: Der Nordtiroler Uli Spiess schaffte es als erster Abfahrer über die Kamelbuckel zu springen. Die Versuche vieler anderer Athleten, ihm dies nachzumachen, blieben erstmals erfolglos und endeten teilweise in schweren Stürzen. Aus diesem Grund wurde die Bodenbeschaffenheit verändert.
Geblieben sind die Kamelbuckel aber nichtsdestotrotz eine der spektakulärsten Stellen im Ski-Weltcup. Die Läufer springen hier bis zu 80 Meter weit und sind bis zu sechs Meter über dem Boden.